Immer wieder fragen sich Webseiten-Betreiber, was der Traffic für ein Video auf der eigenen Homepage an Kosten verursacht. So erhielt ich kürzlich folgende Anfrage:
Wir wollen Videos auf einer Homepage stellen. Wir haben natürlich auch Angst, dass uns der anfallende Traffic finanziell erheblich zu schaffen machen könnte.
Dieser Frage gehe ich in diesem Artikel nach und Sie können dann selbst einmal abschätzen, ob ein Video zum finanziell Schaden werden kann. Dabei sind drei Fragen wichtig:
- (1) Wie groß ist mein Video (in MB) ?
- (2) Wieviel Besucher hat meine Webseite und wie hoch ist die View-Rate ?
- (3) Was kostet mich der Traffic (pro GB) ?
Nun zu den Fragen im Detail:
- Wie groß ist mein Video (in MB) ?
Es gibt viele verschiedene Video-Formate (wie WMV, RealMedia, MPEG, FLV) die eine hochauflösende Videodatei komprimieren können. Die Qualität leidet darunter natürlich je nach Komprimierungsgrad. Da der Flash-Video-Player im Internet am weitesten verbreitet ist, wandle ich meine Videos alle in das FLV-Format (Flash-Video-Format). Praktisch alle bedeutenden Videoportale wie YouTube, Clipfish, MyVideo, Sevenload setzen auch auf Flash-Videos.
Nun zu einem Beispiel: Mein Teleprompter-Video ist in voller Orginal-Größe 605MB groß. Nach der Wandlung in ein FLV-Video, wie man es hier sehen kann, ist es nur noch ca. 10MB groß. (Obwohl hier noch zusätzlich von YouTube komprimiert wird.)
- Wieviel Besucher hat meine Webseite ?
Diese Frage kann man entweder mit einem Traffic-Statistik-Tool des Webhosters klären oder z.B. mit dem kostenlosen Analyse Tool: Google Analytics. Grundsätzlich muß man bei den Statistik-Tools der meisten Webhostern aufpassen, da sie auch häufig die Besuche der Suchmaschinen-Roboter mitzählen. Und das kann das Ergebnis einer kleinen Webseite schon ziemlich verfälschen. Wichtig ist dabei auch noch die Frage, wieviele Besucher sich das Video nun überhaupt anschauen (=View-Rate).
Machen wir dazu ein Beispiel: Ein Webseite hat pro Monat 10.000 Besucher. Dabei wird der Link zum Video bei jedem Seitenaufruf am Seitenrand angezeigt. Und gehen wir nun davon aus, dass 20% der Besucher auf den Link klicken und sich das Video anschauen. (Diese Klick-Rate schwankt natürlich je nach Attraktivität des Videos. Die Klick-Rate 20% habe ich auf einem meiner Webseiten ermittelt). Damit rechnen wir mit 2.000 Views für das Video. Damit kommen wir nun zur dritten und letzten Frage:
- Was kostet mich der Traffic (pro GB) ?
Diese Frage können sie mit Ihrem Webhoster klären. Hier mache ich mal ein Beispiel mit den Preisen eines bekannten Webhoster 1&1 Internet AG: Ein Webpaket mit einem monatlichen Transfervolumen von 150GB kostet dort 15.-€ (Stand: Okt.2008 – Preise für Transfervolumen fallend). Damit kostet 1GB Traffic ca. 10ct/GB oder 0,01ct/MB.
Was kostet mich das Video nun pro Monat (oder pro Besucher) ?
Wir berechnen das nun wie folgt anhand der obigen Beispiele:
Kosten (pro Monat) = Views x Videogröße x Traffickosten
Kosten (pro Monat) = 2.000 x 10MB x 0,01ct/MB = 200ct = 2.-€Das Video kostet einen damit bei 2.000 Views also 2.- Euro pro Monat. Oder anders ausgedrückt: Das Video kostet pro Besucher, der es anschaut 0,1ct.
Aber was ist nun, wenn das Video so interessant ist, dass plötzlich Millionen Menschen meine Webseite besuchen, um das Video zu sehen. Explodieren dann nicht die Kosten ?
Wenn das geschieht, dann kann ich Ihnen nur gratulieren: Sie haben vermutlich eine Goldgrube gefunden 🙂
Denn die Besucher kommen nun auf Ihre Webseite wegen dem Video, dass nur 0,1ct pro Besucher kostet (andere Webmaster zahlen für jeden Besucher über Google-Adwords 30ct und weit mehr) und Sie können neben Ihren Dienstleistungen oder Angeboten, zusätzlich mit Online-Werbung Geld verdienen: 0,2-0,5ct pro Besucher sollten da schon möglich sein. Aber von den Tausenden und Millionen Besuchern träumen viele 😉